GESCHICHTE
Der Begriff Venezianersäge hat sich für eine ganze Epoche mit zahlreichen Entwicklungsschritten etabliert. Vereinzelt spricht man auch noch von der Augsburgersäge die sich nur in kleinen Details von der Venezianersäge unterscheidet. Im 15. Jahrhundert wurde die Klopf – oder Schlegelsäge durch einen Antrieb mit einem Kurbel/Pleul-Mechanismus ersetzt. Dies waren dann die ersten Venezianersägen. Sie arbeiteten ruhiger, der Schnitt war kontrollierter und hatte eine bessere Schnittqualität zur Folge. Viele Details findet man auch heute noch bei modernen Gattersägen. Fast alle der heute restaurierten historischen Sägen sind aus dieser Zeit. Unsere Schnalsersäge ist eine Venezianersäge ! Die Säge wurde im Jahr 1937, im Wald von Untergerstgras, aufgebaut und war ursprünglich Eigentum beider Gerstgrashöfe. Die Säge ging dann aber später in das alleinige Eigentum des Untergerstgrashofes über. Die Säge wurde mit einer Peltonturbine angetrieben und hatte eine Schnittleistung von 2 -3 m³ am Tag. Die dünnsten Dielen welche geschnitten werden konnten waren 25 mm dick. Als Besonderheit ist die zur Säge gehörende Seilbahn auf der anderen Talseite zu betrachten. Sie wurde nach dem Bau der Säge errichtet und funktionierte mittels Gegengewicht. In der Sägewerkstation wurde eine Eisenscheibe als Umlaufrolle angebracht, in der Station auf der Gerstgraser Au eine Holzscheibe, die vom Gampler Wenni gefertigt wurde. Von der Gerstgraser Au erfolgte der Abtransport des geschnittenen Holzes mit einem Roßfuhrwerk oder mit Ochsen. Bis in die 60 er Jahre wurde dort für eigene Zwecke, aber auch für auswärtige Interessenten Holz eingeschnitten. Nun ist die Säge abgebaut und die Restaurierung ist in vollem Gange. Noch haben wir keinen geeigneten Platz die Säge wieder mit Wasserkraft zu betreiben gefunden. Um das Gesamtkonzept, die Säge später als Museum, aber auch Begegnungsstätte und Veranstaltungsort nutzen zu können wird hier ein besonderes Augenmerk auf die Umgebung gesetzt.